Über Superfood liest man sehr viel und manchmal ist man geneigt zu glauben, dass die Heilkraft, die man ihm zuschreibt größer wird, je exotischer und entlegener das Gebiet ist, aus dem es kommt: Beeren aus dem Himalaja, Getreide aus den Anden und Algen aus entfernten Meeren.
Aber müssen Superfoods immer aus Übersee kommen? Gerade auch auf unseren heimischen Äckern wächst seit Generationen ein überaus vielseitiges und hochwirksames Superfood – der Hafer.
Obwohl Hafer im Ayurveda als
Kapha-reduzierendes Getreide angesehen wird,
wird er in der Form von warmen Haferbreis auch empfohlen,
um Vata- und Pitta-Überschuss auszugleichen.
Hafer ist von allen geläufigen Getreidearten vermutlich das mit Abstand beste und gesündeste.
2017 wurde der Hafer zur „Arzneipflanze des Jahres“ gekürt.
Er kann den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken, die Darmflora schützen und somit krebsvorbeugend wirken.
- 100g Haferflocken enthalten mehr als 350 Kalorien, und über die Hälfte stammen von hochwertigen Kohlenhydraten.
- 13,5 % sind Proteine – weshalb Haferflocken auch bestens zum Muskelaufbau geeignet sind.
- Mit rund sechs Prozent Fett ist der Hafer im Vergleich zu anderem Getreide auch sehr fetthaltig. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um ungesättigte Fettsäuren, die sehr gesund für den menschlichen Körper sind.
- Da Haferflocken ballaststoffreich sind – ungefähr 10 % der Flocken sind Ballaststoffe – wirkt der Hafer sehr gut auf die Verdauung und ist trotz der vielen Kalorien auch für Diäten geeignet, denn ballaststoffreiche Nahrung hat einen hohen Sättigungsgrad.
- Der Ballaststoff Beta-Glucan hat außerdem einen positiven Einfluss auf das Immunsystem.
- Hafer enthält Avenanthramid, ein hochwirksames Antioxidans aus der Gruppe der Polyphenole, das u. a. die Oxidation des LDL-Cholesterins verhindert.
Darüber hinaus liefern Haferflocken Vitamine und zahlreiche wertvolle Mineralstoffe:
- Hafer ist reich an B-Vitaminen – wichtig für eine gesunde Haut, Haare und Nägel. Vitamin B1 und B6 benötigen wir zudem für die Stärkung unserer Nerven.
- Haferflocken sind reich an Vitamin K, das wichtig für die Blutgerinnung und Mobilisierung von Vitamin D ist.
- Darüber hinaus versorgt Hafer den Körper auch mit lebensnotwendigen Mineralstoffen wie Zink, Eisen, Magnesium, Kalzium und Mangan.
- Dank des hohen Gehalts an Beta-Glucan können Haferflocken helfen, den Cholesterinspiegel zu senken.
- Hafer ist ein idealer Siliziumlieferant und somit wichtig für Haut, Nägel, Haare und die Knochengesundheit.
Hafer ist ein wirkliches Superfood.
Es wird allgemein empfohlen täglich 40g bis 50g Haferflocken zu verzehren.
Ein idealer Zeitpunkt dafür ist das Frühstück und am bekömmlichsten sind sie, wenn sie mit Wasser aufgekocht werden.
Hier das Rezept:
- 40g Haferflocken (Ein leicht gehäufter Esslöffel sind ca. 10g)
- 240 ml Wasser
- 1 kleine Prise Salz
- 1 Tl Ghee (geklärte Butter)
- Brauner Zucker oder Ahornsirup nach Geschmack
- etwas Zimt
Lassen Sie die Haferflocken kurz aufkochen und dann 20 Min quellen. Danach können Sie den Brei noch einmal erhitzen, füllen ihn in eine Schale und geben das Ghee, dann den braunen Zucker bzw. Ahornsirup und den Zimt darüber.
Wenn Sie den Haferbrei mit weiteren Zutaten anreichern möchten, können Sie nach dem Erhitzen über Nacht eingeweichte Mandeln und Trockenfrüchte untermischen oder frisches, sonnengereiftes Obst hinzufügen.
Guten Appetit!
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© Maharishi Ayurveda Privatklinik Bad Ems
Ich möchte mich bedanken, dass Sie mal auf ein heimisches Superfood aufmerksam machen! Ich selbst habe es Zeit meines Lebens sehr geschätzt.
Schon als Kind liebte ich Haferbrei oder Hafermüsli, es gab ihn jeden Tag, eine Art Soulfood. Auch jetzt esse ich den Brei oft. Wenn ich nach dem Kochen 20 Minuten warte, benötige ich keinen Zucker oder Sirup, der Hafer hat einen an sich süßen Grundgeschmack für mich, Zimt ist immer gut.
Sehr gut, Zimt ist besonders gut, um erhöhte Zuckerspiegel zu senken!
mmmmh, ich liebe Haferflocken, Danke für das Rezept. Bei mir kommen noch div. Beeren und über Nacht eingeweichte Walnüsse hinein. Ist das OK?
Ja, wunderbar. Da reifes Obst im Ayurveda als von der Natur gekocht gilt, bitte die Beeren erst nach Abschluss der Kochvorgangs im Teller unterziehen. Nüsse über Nacht einweichen ist immer sinnvoll, da sie durch den beginnenden Keimvorgang mehr Vitalstoffe bilden und die darin enthaltene Flüssigkeit unserem Magen-Darm-Trakt hilft, statt der üblichen ca. 20% im trockenen Zustand nun ca. 80%& der Vitalstoffe auswerten und aufnehmen zu können.
Kann ich dazu Bananen Äpfel Birnen dazu essen ?
Was ist besser das Obst auch zu kochen oder geht es auch roh zu essen ? Vielen Dank im voraus LG
Christina Rentou
Liebe Frau Rentou,
Sie können gerne Obst zum Haferbrei essen, wenn Sie ihn ohne Milch gekocht haben, denn Obst mit Milch gilt im Ayurveda als schwer verdaulich. Milch im Brei geht gut mit Trockenfrüchten wie Datteln, Weinbeeren und Rosinen, Nüssen und generell gemischt mit allen Arten von Getreiden, jedoch nicht mit Obst und Gemüse. Wenn Obst sonnengereift ist, ist es sozusagen „von der Sonne“ bereits gekocht uns muss und sollte nicht erhitzt werden; daher sonnengereiftes Obst einfach in den fertigen heißen Brei hineinschneiden. Ist es jedoch noch hart und sauer, da nicht genügend gereift (in unseren Breitengraden kommt das ja leider recht häufig vor), dann kochen Sie es am besten am Ende ein wenig mit.
Wohl bekomm’s
Ihre
DR. KARIN PIRC
Ärztin & Diplom-Psychologin
Hallo,
und was ist mit Mandel- bzw. Hafermilch. Sind diese im Porridge mit Obst kompatibel?
Vielen Dank im voraus.
Rob
Lieber Rob,
es geht bei der Milch darum, dass das Milcheiweiß durch die im Obst enthaltenen Fruchtsäure gerinnt und ausflockt, wodurch die Milch schwerer verdaulich wird. Das ist beim Eiweiß der Hafer- und Mandelmilch nicht der Fall, also kann man beide problemlos mit Obst mischen.
Wohl bekomm’s
Lieben Gruß
Dr. Karin Pirc
Hallo Frau Dr. Pirc,
ich liebe Haferbrei am Morgen. Ich habe bisher immer heißes Wasser zum Quellen zugegeben und das dann nach 30 Minuten (oder länger) nur mit heißer Hafermilch übergossen um ein warmes Gericht zu haben.
Ich habe das extra so gemacht, da ich dachte, dass beim Aufkochen des Haferbreis die Nährstoffe durch das Kochen teilweise verloren gehen.
Wie ist das mit dem Kochvorgang?
Herzliche Grüße
Isabell Krüger
Liebe Frau Krüger,
wie häufig liegen die Empfehlungen bei einem goldenen Mittelweg. Langes Kochen zerstört tatsächlich Vitamine, das hat sich bei den meisten Menschen inzwischen herumgesprochen. Kurzes Kochen hingegen zerstört nur wenige Vitamine, hilft jedoch, dass die in der Nahrung enthaltenen Vitamine besser aufgenommen werden. Ds Kriterium beim Haferbreit sollte daher sein, dass er eine leicht schleimige kOnsistenz annimmt, damit die Verdauungsenzyme von allen Seiten gut herankommen.
Natürlich liegt es auch immer an der individuellen Verdauungskraft. Ältere, Kranke oder Menschen mit einer starken Vata- oder Kapha-Betonung sollten es eher weich zubereiten, Menschen mit viel Pitta können es gerne ein bisschen fester lassen, sie schaffen das. Daher auch hierbei auf das individuelle Feinempfinden bei Vorlieben udn Verträglichkeit achten.
Wohl bekomm’s!
Ihre
Dr. Karin Pirc