Ayurveda in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft und Geburt sind bedeutsame Ereignisse im Leben einer Frau, ganz besonders mit dem ersten Kind, aber natürlich auch mit jedem weiteren. Im Ayurveda gibt es rund um Empfängnis, Schwangerschaft und dem Muttersein zahlreiche Empfehlungen für eine gesunde, entspannte und glückliche Mutter sowie für ein gesundes und vitales Baby.

Dabei gilt die Schwangerschaft im Ayurveda als kein zufälliges Ereignis, sondern sollte von beiden Partnern sorgsam vorbereitet werden, um ein gesundes, ausgeglichenes Kind zur Welt bringen zu können mit den besten Startbedingungen für ein erfülltes Leben.

Ayurvedisch die Schwangerschaft vorbereiten

Im Ayurveda wird es nicht dem Zufall überlassen, ob ein Kind gesund zur Welt kommt. Stattdessen sollten Vater und Mutter in spe weit vor der Zeugung ihren Körper und Geist so vorbereiten, dass optimale Bedingungen für das Ungeborene geschaffen werden. 

Dabei gilt: Je weniger Ama (Toxine, Stoffwechselablagerungen) den Körper von Frau und Mann belasten, desto besser wird  die Erbsubstanz und auch die Fruchtbarkeit bei beiden sein. Unfruchtbarkeit ist in der westlichen Welt ein zunehmendes Phänomen, die unter anderem durch Toxine, Umweltbelastungen und auch elektromagnetischer Strahlung gefördert wird und auch zu einer Zunahme von Fehlbildungen und Schwangerschaftsabgängen führt.

Um dem vorzubeugen, ist Reinigung und Ausleitung ein zentraler Punkt, der nicht nur das eigene Wohlbefinden erheblich steigert, sondern auch die körperliche und geistige Gesundheit des Ungeborenen von Anfang an fördert.

Dafür eignen sich Ama-Kuren im häuslichen Setting, regelmäßig durchgeführte Flüssigkeitstage und ganz besonders eine professionell durchgeführte Panchakarma-Kur.

Alle genannten Optionen haben das Ziel, Stoffwechselendprodukte und Toxine systematisch aus dem Organismus zu entfernen und die verschiedenen Körpergewebe auf tiefer Ebene zu reinigen. 

Ama-Kuren empfehlen sich nicht nur vor geplanten Schwangerschaften durchzuführen, sondern mindestens zweimal jährlich, am besten in den großen Übergangszeiten Frühjahr und Herbst. Eine Anleitung dazu finden Sie hier.

Um die positiven Auswirkungen der Ama-Ausleitung aufrechtzuerhalten, empfiehlt es sich bis zum Beginn der Schwangerschaft, einmal pro Woche einen Flüssigkeitstag einzulegen. Dabei nehmen die werdenden Eltern nur flüssige Kost zu sich, zum Beispiel einen frisch gepressten Saft am Morgen und eine glatte Gemüsesuppe mittags und abends. Der regelmäßig durchgeführte Flüssigkeitstag verhindert die Ansammlung von Ama und steigert die Fruchtbarkeit.

Der Ayurveda empfiehlt vor der Zeugung eines Kindes für beide Partner eine Panchakarma-Kur durchzuführen. Denn dadurch wird der Körper besonders tief gereinigt und somit die besten Voraussetzungen geschaffen für die Steigerung der Fruchtbarkeit sowie gesunde Erbanlagen für das Kind. Denn das ausgeklügelte Konzept einer Panchakarma-Kur ist eine sehr wirkungsvolle Methode, um Ama, welches durch falsche Lebensweise, Umweltgifte und chronische Stressbelastung im Laufe des Lebens angesammelt wird, systematisch wieder loszuwerden. Bereits eine zehntägige Kur kann eine Menge bewirken und dabei unterstützen, Körper und Geist wieder in Balance zu bringen, sowie alle 3 Doshas auszugleichen. Nähere Informationen zum Ablauf einer Panchakarma-Kur in unserem Haus finden Sie hier.

Neben der Reinigung spielt natürlich auch eine möglichst ausgewogene, vitalstoffreiche, im besten Fall nach ayurvedischen Prinzipien ausgerichtete Ernährung eine entscheidende Rolle. Sie sollte nicht nur gut schmecken, sondern auch den Körper auf allen Ebenen nähren. Auch eine individuelle Ernährung – angepasst an die eigene Konstitution und Verdauungskraft – stärkt logischerweise das Fortpflanzungsgewebe, im Sanskrit Shukra Dhatu genannt. Diesem Punkt wird im Ayurveda eine große Bedeutung beigemessen und ist eine eigene Disziplin, die als Vajikarana bezeichnet wird. Die Fortpflanzungsgewebe, zu denen Samen und Eizellen gehören, können unter anderem mit folgenden Lebensmitteln besonders gestärkt werden: Sahne, Rohmilch, Ghee, Honig, Rosinen, Mandeln, süße reife Früchte, anregende Gewürze, wie Safran, Kardamom und Kurkuma, sowie nährende Getreide. Reizstoffe, wie sehr Saures oder Scharfes, abgepackte und verarbeitete Nahrungsmittel mit vielen künstlichen Zusatzstoffen, sowie Koffein und Alkohol sollten dagegen gemieden werden. 

Auf körperlicher Ebene empfehlen sich in der Vorbereitungszeit auch regelmäßig durchgeführte Selbstmassagen, im Ayurveda als Abhyanga bezeichnet. Durch die ayurvedische Ganzkörper-Ölbehandlung wird Vata reduziert, das Verdauungsfeuer Agni und ein gesundes Pitta stimuliert und überschüssiges Kapha ausgeschieden. Dies sorgt für ein ausgeglichenes Hormonsystem, für mehr Jugendlichkeit und Lebensfreude und ebenfalls für eine gesteigerte Fruchtbarkeit.

Auf geistiger Ebene wirkt insbesondere die Transzendentale Meditation (TM) unterstützend für einen ausgeglichenen Geist und ein ruhigeres Gemüt. Die Erfahrung von absoluter innerer Stille ordnet den gesamten Organismus, sodass Atmung, Herzschlag, Hormone, das Immunsystem und die abertausenden feinen Stoffwechselvorgänge in Harmonie gebracht werden. Bereits zwei Meditationseinheiten von 15-20 Minuten täglich vermögen Körper und Geist zu verfeinern und für mehr Ausgeglichenheit zu sorgen.  Diese Erfahrung von dem inneren Raum, der sich zu jeder Zeit betreten lässt, ist auch während der Geburt sehr hilfreich und unterstützend. Entsprechende Studien zeigen, dass Frauen, die die TM während der Schwangerschaft  regelmäßig praktizierten, leichtere Geburten hatten, ihre Babys direkt nach der Geburt messbar kräftiger waren und die Frauen besser und länger stillen konnten. 

Mit Rasayanas die Fruchtbarkeit steigern

Im Ayurveda spielen Heilkräuter eine große Rolle und werden neben den oben genannten Maßnahmen ergänzend eingesetzt. Rasayanas verbessern alle körperlichen Funktionen, die Zeugungskraft wie auch die Erbsubstanz. Das bekannteste und sehr beliebte Rasayana ist Amrit Kalash, was übersetzt der Nektar der Unsterblichkeit bedeutet. Diese Kräuterpaste und Kräutertabletten sind inzwischen sehr gut untersucht und haben ihr hohes Potenzial, freie Radikale zu binden, immer wieder unter Beweis gestellt. In aufwändigen Verfahren werden über 40 Heilkräuter und 20 Pfund Rohmaterial verarbeitet, bis ein Pfund des fertigen Produkts entsteht. Davon kann täglich morgens und abends ein Teelöffel sowie tagsüber zwei Tabletten eingenommen werden, um von den vielfältigen positiven Wirkungen zu profitieren. 

Ein weiteres sehr empfehlenswertes Mittel ist das Maharishi Ayurveda-Männer-Rasayana für den werdenden Vater, während das Maharishi-Ayurveda-Frauen-Rasayana entsprechend die weiblichen Organe stärkt und harmonisiert. Während der Schwangerschaft sollte dieses Mittel jedoch nicht mehr eingenommen werden. 

Hier empfiehlt sich dann ein Schwangerschaftstonikum, das während der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden darf, die Mutter und das Ungeborene nährt und gegen die morgendliche Übelkeit im ersten Trimester hilft.

Ayurvedische Empfehlungen für werdende Mütter

Wenn die ersehnte Schwangerschaft eingetreten ist, wartet der Ayurveda auch hier mit einer Menge Empfehlungen auf, um die Zeit bis zur Geburt so optimal wie möglich zu gestalten.

Eine große Rolle spielt natürlich weiterhin die Ernährung, da diese nun nicht mehr nur die Frau allein, sondern zusätzlich auch noch das Ungeborene so optimal wie möglich nähren und kräftigen soll. Generell empfiehlt es sich, die obigen Empfehlungen weiter fortzuführen und ergänzend regelmäßig heißes Wasser zu trinken, um Vata immer wieder zu beruhigen.

Achten Sie außerdem auf frisch zubereitete Nahrung, vorzugsweise mit frisch gekochtem Gemüse, Reis und Dal, hochwertigen Fetten aus Ghee und kaltgepresstem Olivenöl und Gewürzen, je nach Geschmack, Verdauungskraft und Jahreszeit. Im Sommer sind mittags auch frische Salate mit viel Blattgrün empfehlenswert. Blähende Speisen, sowie Knoblauch und Zwiebeln, sollten hingegen gemieden werden.

Zusätzlich zu diesen eher allgemeinen Richtlinien kann der Ayurveda-Arzt der werdenden Mutter spezielle Ernährungsempfehlungen für jeden Schwangerschaftsmonat geben. Denn der Ayurveda verfügt schon seit Jahrtausenden über ein tiefes Wissen darüber, in welchem Monat sich welches Gewebe des Ungeborenen entwickelt und welche spezifischen Nahrungsmittel genau diesen Prozess unterstützen. 

Bei aufkommenden Schwangerschaftsgelüsten sollte die werdende Mutter diesen in ihrem eigenen und im Interesse des Babys nachkommen, wobei das Verlangen nach Ungesundem oder Schädlichem möglichst durch ähnlich schmeckende, aber gesunde Speisen ersetzt werden sollte. Denn diese Gelüste zeigen versteckte Mangelzustände in der Physiologie der werdenden Mutter an, die ausgeglichen werden sollen, um die optimale Entwicklung des Ungeborenen zu unterstützen.

Empfehlungen für verschiedene Phasen der Schwangerschaft 

Im ersten Schwangerschaftsdrittel sind alle Doshas in Aufruhr. Auf körperlicher Ebene finden mit dem Ausbleiben der letzten Periode zahlreiche Umstellungsprozesse statt, die sich durch Unwohlsein, Übelkeit, Stimmungsschwankungen und Verdauungsstörungen zeigen können. Alle ayurvedischen Empfehlungen dienen dazu, besonders Vata und Pitta sanft auszugleichen – durch eine angepasste Ernährung, viel Ruhe und Entspannung. Die werdende Mutter sollte starke körperliche und geistige Anstrengungen und Sorgen so weit wie möglich meiden und lieber für viel Raum für sich selbst sorgen, um den Blick mehr nach innen zu richten. 

Fastenkuren und ausleitende Verfahren sollten unbedingt vermieden werden, jedoch ist ein regelmäßiges Abhyanga sehr empfehlenswert. 

Während der gesamten Schwangerschaft sollte es der werdenden Mutter so gut wie möglich gehen, denn all ihre Empfindungen übertragen sich direkt auf das Ungeborene und prägen es bereits im Mutterleib maßgeblich. Die Aufgabe des Vaters ist es in dieser Zeit daher, dafür zu sorgen, dass es der werdenden Mutter gut geht. Im Ayurveda sagt man aus diesem Grund sogar, dass eine schwangere Frau wie eine Königin behandelt werden sollte, der jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Je mehr dies gelingt, desto ausgeglichener wird das Baby nach der Geburt sein. 

Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel ist häufig wieder etwas Ruhe eingekehrt, die Körperfunktionen haben sich eingespielt und das Ungeborene wächst und gedeiht, was sich am zunehmenden Bauchumfang bemerkbar macht. Eine hohe Nährstoffdichte und ausreichende Zufuhr an frischen Speisen sind hier ganz besonders wichtig, weiterhin sind ayurvedische Ölmassagen sehr zu empfehlen, solange kein Druck auf den Bauch ausgeübt wird. Auch wärmende Bäder und Schwimmen in warmem Wasser wirken sehr entspannend und können helfen, den zunehmenden Druck auf den Unterbauch und die Lendenwirbelsäule hin und wieder zu entlasten.

In den letzten Wochen vor der Geburt sollten kalte und blähende Speisen vermieden und eine eher wärmende, leicht verdauliche Kost bevorzugt werden. Durch Spaziergänge, Ölmassagen und Öleinläufe, Yoga und Pranayama lässt sich positiven Einfluss auf Apana Vata nehmen, dasjenige Subdosha, dessen Aktivität entscheidend für den Geburtsvorgang ist.

Wenn Sie schwanger werden möchten oder es bereits sind und in den Genuss einer ayurvedischen Kur kommen möchten oder aber anderweitig Beratung und Unterstützung benötigen, dann vereinbaren Sie gern kostenlos eine ärztliche telefonische Kurberatung oder buchen sie einen Termin für eine ambulante ärztliche Sprechstunde. 

Ergänzend können wir Ihnen sehr das große Ayurveda-Buch für Mutter und Kind von Dr. Karin Pirc ans Herz legen, in dem Sie wertvolle Infos rund um die Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett und die ersten Jahre mit Ihrem Kind finden.

Alles Gute für diese spannende Zeit wünscht Ihnen das Maharishi Ayurveda Team aus Bad Ems.

© Maharishi Ayurveda Privatklinik Bad Ems

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert