Der Einfluss der Doshas verändert sich im Laufe eines Tages. Je höher die Sonne steht, desto angeregter ist der gesamte Stoffwechsel und damit auch Agni, das Verdauungsfeuer.
Am Vormittag zwischen 6 und 10 Uhr dominiert das gemächliche KAPHA-Element. Daher sollte das Frühstück leicht verdaulich sein, um den Vormittag nicht mit einem Schweregefühl zu belasten.
Strahlender Sonnenschein regt den Stoffwechsel an. Das PITTA-Dosha ist deshalb am Mittag, bei Sonnenhöchststand, am stärksten ausgeprägt und deshalb ist dann auch der Hunger am größten. Daher kann zur PITTA-Zeit reichhaltige Nahrung verdaut werden. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Hauptmahlzeit dann einzunehmen, wenn die Sonne im Zenit steht: am besten gegen 12 Uhr mittags.
Am Nachmittag, zwischen 14 und 18 Uhr herrscht VATA vor. VATA-Menschen fühlen sich dann leicht erschöpft und unruhig. Während dieser Zeit ist heißes Wasser oder eine warme Gewürzmilch zu empfehlen.
In den frühen Abendstunden, wenn der Tag zur Neige geht, kommt die ganze Natur wieder zur Ruhe – das KAPHA-Doscha dominiert erneut. Da die Stoffwechselleistung jetzt verlangsamt, ist ein besonders leichtes Abendessen für die Gesundheit optimal. Die alte deutsche Regel „Iß abends wie ein Bettelmann“ spiegelt das Wissen um diese körperlichen Zusammenhänge wieder.
Gegen Mitternacht ist wiederum PITTA aktiv – die geistigen Eindrücke des Tages werden im Schlaf verarbeitet. Trotz der PITTA-Dominanz zur Nachtzeit sollte man jetzt nichts mehr zu sich nehmen, denn der in der Nacht angeregte Stoffwechsel schleust die bereits am Tage verdaute Nahrung aus dem Blutstrom in die Zellen und kräftigt so den Körper.
Sehr früh am Morgen, zwischen 2 Uhr und 6 Uhr, werden wir von VATA beeinflusst. Da dieses Dosha für die Bewegung verantwortlich ist, empfiehlt es sich, im Sommer kurz vor Sonnenaufgang und im Winter vor 6 Uhr morgens aufzustehen. Der gesamte Stoffwechsel wird dadurch optimal angeregt und sorgt für einen guten Start in den Tag.
Aus dem Buch: „Kochen nach Ayurveda“ von Dr. Karin Pirc und Wilhelm Kempe – ISBN 3-8094-1420-4
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